Kurier 13.07.2010: Bis zum letzten Blutstropfen.
Tempel-Attentat: Der mutmaßliche Mörder will sich beim Prozessauftakt gerade noch an seinen Namen erinnern können.
Prozessauftakt: In einer Art Diashow erläutert der Staatsanwalt den Geschworenen die Zu-
sammenhänge und präsentiert die Beweise: Demnach habe der Erstangeklagte bei der Messe im Tempel in der Pelzgasse mit einer angerosteten Makarow aus zwei Metern Ent-
ferung sieben Schüsse abgefeuert. Die Verteidiger Josef Phillip Bischof und Alexia Stuefer werfen dem Staatsanwalt vor, sich Klischees zu bedienen: Turbane und lange Bärte würden ihm schon genügen, die Männer als radikal einzustufen.Das Attentat hatte international für großes Aufsehen gesorgt. In Indien kam es zu heftigen Ausschreitungen mit Todesopfern. Aus England ist zum Prozess nach Wien der Vertrauens-
anwalt der Ravidass-Glaubensgemeinschaft angereist. Im Verhandlungssaal sitzen zahl-
reiche Turbanträger als Zuschauer.