Kurier 21.07.2012: Haftentschädigung. Der Staat setzt den Sparstift bei Justizopfern an.
Der Tagsatz für schuldlos Inhaftierte wurde gesenkt. Im Vorjahr blieben 145 Opfer auf der Strecke.
Wie viel ist ein Tag in Freiheit wert? Die Frage müssen sich jene stellen, die unschuldig in Haft saßen. Der Staat knausert seit jeher, wenn es um die Entschädigung von Justizopfern geht. Nicht nur das: Er setzt bei Entschädigungszahlungen auch den Sparstift an. Opfer sind machtlos. Rechtsanwälte kritisieren die Wiedergutmachung als “mickrig”.
Ein freigesprochener Tierschützer ist pleite, musste seine Promotion verschieben. Sein Anwalt Mag. Josef Phillip Bischof wird nun den Staat auffordern, eine Entschädigung zu zahlen. “Das ist ein Feilschen wie auf einem Bazar”, sagt Josef Phillip Bischof, der die Novelle für verfassungswidrig hält. “Es ist ein unsachlicher Ansatz, aus Sparwillen den Betrag so drastisch zu reduzieren.”